Chemische Peelings
(Chemoexfoliation)
Chemische Peelings wurden schon seit der Antike zur Verschönerung der Haut verwendet. Verschiedene in der Natur vorkommende Substanzen wie Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure wurden zur milden Exfoliation eingesetzt. Schon immer galt eine jugendliche, ebenmäßige, glatte und fleckenlose Haut als das Schönheitsideal. Chemische Peelings sind typische dermatologische Behandlungsmethoden und haben vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Obwohl vor allem bekannt durch die Anwendung im ästhetischen Bereich werden chemische Peelings auch als kurative Behandlung bei Akne, Keratosen, Narben und Hyperpigmentierungen eingesetzt. Für einen erfolgreichen und nebenwirkungsarmen Einsatz sind fundierte Kenntnisse der Hautstruktur, die Berücksichtigung des Hauttyps, die Wahl der richtigen Peeling Substanz, sowie eine gute Vorbehandlung und phasengerechte Nachbehandlung der Haut endscheidend.
Wie wird das Peeling durchgeführt?
Die Peeling Substanz wird entweder mit weichen Pinseln schichtweise aufgetragen oder mit Wattetupfern eingerieben. Das Reiben erhöht die Penetration. Die Eindringtiefe kann auch durch Vorbehandlung der Haut mit Fruchtsäure haltigen Cremen oder durch Applikation anderer Säuren vor dem Peeling beeinflusst werden.
Bei der Behandlung verspüren die Patienten ein Prickeln oder ein mehr oder weniger intensives Brennen. Eine Anästhesiecreme oder Handföhns machen die Behandlung gut erträglich. Bei oberflächlichen Peelings wird nach einigen Minuten die Säure mit Na Bicarbonat neutralisiert. Bei mitteltiefen und tiefen Peelings wird das weiß werden der Haut (Frosting) abgewartet und erst dann die Behandlung beendet. Nach der Behandlung wird entweder ein Aloe Vera Gel oder eine beruhigende Feuchtigkeitscreme aufgetragen.
Welche Reaktionen gibt es nach dem Peeling?
Bei oberflächlichen Peelings kommt es einige Tage nach der Behandlung zu einer feinen Abschuppung der Epidermis, der Patient(in) bleibt gesellschaftsfähig. Bei mitteltiefen und tiefen Peelings kommt es zu einer Koagulationsnekrose der Epidermis und der papillaren Dermis, der eine großflächige Schälung der Haut folgt. Die Patienten sind ca. 1 Woche nicht gesellschaftsfähig. Solange die Haut noch gerötet ist, ist ein Sonnenschutz mit SPF 50 notwendig. Sonst kann es zu einer Hyperpigmentierung kommen.
Was bewirken die oberflächlichen Peelings?
Die Wirkung der oberflächlichen Peelings ist vor allem im Bereich der Epidermis. Einige Tage nach der Behandlung kommt es zu einer Exfoliation der oberen Epidermis (Stratum corneum), die sich als feine Schuppung bemerkbar macht. Dadurch wird die Hornschichte dünner und die Haut gewinnt an Glanz und Farbe. Zusätzlich bewirkt die erhöhte epidermale Zellerneuerung auch Veränderungen in der Lederhaut, wie Zellerneuerung, Kollagen Neubildung und bessere Hydratation.
Was wird mit oberflächlichlen Peelings behandelt?
Akne vulgaris, Hyperpigmentierungen der Haut (Melasma), feine Aknenarben, feine Falten und leichte aktinische Schädigungen der Haut. Für oberflächliche oder leichte Peelings werden vor allem Fruchtsäuren wie alpha Hydroxysäuren (AHA) und beta Hydroxysäuren (z.B. Salicylsäure) und Milchsäure verwendet.
Welche Peelingsubstanzen werden häufig verwendet?
- Glykolsäure (Zuckerrohrsaft) - Glycolic acid
- Milchsäure (aus Milch und Tomaten) - Lactic acid
- Brenztraubensäure (Weintrauben) - Pyruvic acid
- Zitronensäure (Zitrusfrüchte) - Citric acid
- Salicylsäure – Salicylic acid
- Retinsäure – Tretinoin peeling
- Jessners Solution
- Trichloressigsäure (TCA) 15%
Wie wirkt ein mitteltiefes Peeling?
Die Eindringtiefe der mitteltiefen Peelings reicht, je nach Konzentration der Säure, bis in die oberflächlichen Schichten der Lederhaut . Einige Tage nach der Behandlung kommt es zu einer flächigen Schälung der Haut, die nach 5 -7 Tagen vollzogen ist. Die Haut ist danach etwas gerötet und sollte gut vor dem UV Licht geschützt werden. Die am meisten angewendete Peeling Substanz ist die 25% – 35% Trichloressigsäure (TCA). Durch die entzündlichen Reaktionen kommt es im Bereich der Dermis zu einer Anregung der Neubildung von Kollagen Typ I und dadurch auch zu einer straffer erscheinenden Haut. Pigmentflecken und andere Alterserscheinungen der Haut können so effektiv entfernt werden.
Was sind tiefe Peelings?
Welche Komplikationen können nach Peeling auftreten?
Die Komplikationsrate steigt mit steigender Konzentration und Eindringtiefe der Peeling Substanz. Am häufigsten kommt es bei tieferen Pellings zu Dyschromien (Hypo- oder Hyperpigmentierungen) eher selten zu Wundheilungsstörungen. Stärkere und prolongierte Rötung kann der Vorbote einer hypertrophen Narbenbildung sein. Herpes simplex oder bakterielle Infektionen unmittelbar nach der Behandlung können zur Narbenbildung führen. Deswegen wird bei tieferen Peelings und entsprechender Anamnese immer eine antivirale und antibakterielle Prophylaxe durchgeführt.
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