Akne &
Rosazea
Akne vulgaris
Was ist Akne?
Akne ist eine entzündliche Erkrankung der Talgdrüsenfollikel, die vor allem in der Pubertät auftritt, und die häufigste dermatologische Erkrankung weltweit darstellt. Von den typischen Mitessern, Pusteln und Papeln können neben dem Gesicht auch der Rücken und die Brust betroffen sein. Der gewöhnlichen Akne des Jugendalters (Acne vulgaris), mit vereinzelt Pusteln, und oder sog „Mitessern“ (Acne comedonica) und seinen schwereren Verlaufsformen wie die Acne papulopustulosa oder Acne conglobata stehen Sonderformen wie die Acne inversa (Hidradenitis Suppurativa), Medikamenten assoziierte Akne oder Akne Rosazea und weitere Formen gegenüber.
Ursachen für Akne
Akne wird durch mehrere Faktoren gleichzeitig begünstigt. Durch den Hormoneinfluss in der Pubertät (Androgene) kommt es zu einer Vergrößerung der Talgdrüsen sowie zu einer gesteigerten Talgproduktion. Durch letztere kommt es zusätzlich zu einer vermehrten Produktion von Keratinozyten (Hornzellen) wodurch die Talgfollikel verlegt werden. Da die Talgmassen nun nicht mehr frei abfließen können kommt es zum Stau und somit zur Entstehung von Komedonen (sog. Mitesser). Gleichzeitig finden dort ansässigen Bakterien (allen voran Propionibacterium acnes) ideale Bedingungen zur Vermehrung vor, und führen dadurch zu Entzündungsreaktionen. Weiters können sich nun entzündliche Pusteln (Acne pustulosa) bilden welche auch spontan aufplatzen können, und je nach Ausprägung auch in die Tiefe reichen können (Acne conglobata).
Wie behandelt man Akne?
Je nach Ausprägung erfolgt ein stufenweiser Behandlungsplan.
Wirkungsbeginn: Die Wirkung tritt hierbei erst nach 3 Wochen auf wobei es zu Beginn typischerweise zu einer scheinbaren Verschlechterung der Symptomatik mit vorübergehend vermehrtem Auftreten von Hautunreinheiten sowie Rötung, Schuppung oder Brennen kommt. Diese Erscheinungen werden vom Patienten häufig als Unverträglichkeiten missinterpretiert, stellen sich aber nach wenigen Behandlungswochen gewöhnlich ein.
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Achutung: Aufgrund seines ausgeprägten Nebenwirkungsspektrums bedarf es vor Therapiebeginn mit Isotretinoin einer ausführlichen Aufklärung und im Verlauf engmaschiger Kontrollen (regelmäßige Blutabnahmen) durch den betreuenden Hautarzt!
Akne und Ernährung
Hochkalorische Nahrungsmittel mit hohem glykämischem Index sowie Milchprodukte stehen schon länger im Verdacht den Verlauf von Akne negativ zu beeinflussen. In wie weit dementsprechende Diäten sinnvoll sind ist nach wie vor Gegenstand von Diskussionen.
Acne inversa (Hidradenitis suppurativa)
Acne inversa zählt trotz des ähnlichen Namens nicht zum Formenkreis der klassischen Akne. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Akne des Jugendalters tritt die Acne inversa meist erst im Erwachsenenalter in Erscheinung und betrifft Männer häufiger als Frauen. Die genaue Ursache ist bis heute unklar, jedoch kann ein auffällig haufiges Auftreten der Erkrankung bei starken Rauchern und übergewichtigen Menschen beobachtet werden. Zugrunde liegt eine oft gleichzeitige Entzündung von Talgdrüsen und Haarfollikel in den intertriginösen Arealen (Achselhöhlen, Nacken, Leistenregion, Analfalte, äußeres Genitale, submammäre Region, behaarte Kopfhaut). Hierdurch kommt es zu nodulo-zystischen Entzündungen und Abszessen, welche im weiteren Verlauf durch Vernarbung zur Ausbildung von Fistelgängen führen und dadurch chronische Entzündungsareale entstehen. Letztere können dann meist weder durch lokale noch systemische antibiotische oder antiseptische Therapiemaßnahmen bewältigt werden. Auch Retinoide welche bei der schweren Akne so effektiv sind zeigen kaum Wirkung. Häufig sind nur noch chirurgische Maßnahmen wobei die entzündlich vernarbten Areale en bloc reseziert werden hilfreich. Einen Hoffnungsschimmer stellen, wie auch bei anderen auto-entzündlichen Erkrankungen, die sog. Biologika-Therapien welche mit den TNF-Blockern bereits ihre Zulassung erlang haben.
Rosazea
Was ist Rosazea?
Unter Rosazea versteht man eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Gesichtsbereiches, welche sich durch das Auftreten von Rötungen, Papeln und Pusteln, sowie in ausgeprägten Fällen auch durch Knotenbildung charakterisiert. Aufgrund des Akne-ähnlichen Charakters mit Pusteln, wird häufig auch von einer sog. Acne rosacea gesprochen.
Ursachen für Rosazea
Die Erkrankung tritt familiär gehäuft auf und betrifft vorwiegend Erwachsene, wobei für Menschen mit hellem Hauttyp und Raucher ein erhöhtes Risiko zu bestehen scheint. Bei der Herkunft und Entstehung dürften mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Neben einer vermehrten Expression von antimikrobiellen Peptiden (Cathelicidine) finden sich in der Haut von Rosazea-Patienten auch erhöhte Zahlen von Demodex-Milben (Demodex folliculorum), einem an sich natürlichem Kommensalen der Haarbälge menschlicher Haut. Auch die aus den krankhaften Gefäßerweiterungen resultierende Gesichtsrötung scheint mit diesen Faktoren in Verbindung zu stehen.
Wie äußert sich Rosazea?
Es werden verschiedene Stadien im Verlauf der Erkrankung beschrieben wobei nicht alle Stadien zwangsläufig durchlaufen oder erreicht werden müssen.
Stadium I
Stadium II
Stadium III
Wie behandelt man Rosazea?
Leichte Formen:
Je nach Ausprägung kommen hier lokale Antibiotika (Metronidazol) oder lokale Therapeutika gegen den Milbenbefall (Ivermectin, Permethrin) zum Einsatz. Da diese jedoch keinen Effekt auf die bestehenden Rötungen haben, wurden in den letzten Jahren bereits einige Lokaltherapeutika zu deren isolierter Behandlung zugelassen. Die therapeutischen Effekte letzterer zeigen sich dennoch durchwachsen. Hier kann in manchen Fällen eine Laserbehandlung Abhilfe schaffen. Lokale Kortisongaben sollten – wenn überhaupt – dann nur kurzfristig erfolgen, da eine Dauertherapie zu einer Verschlechterung der Symptomatik führt.
Schwere Formen:
Hierbei zeigen systemische Therapien mit niedrig dosierten Tetrazyklinen gute Ergebnisse. Systemische Retinoide ,wie in der Akne-Therapie angewandt, können ebenfalls Besserung erzielen, sind jedoch derzeit noch nicht zugelassen. Die Behandlung des Rhinophyms erfordert in aller Regel ein chirurgisches Vorgehen mittels Dermabrasio oder ablativem Laser.
Periorale Dermatitis
Diese Erkrankung wird wegen ihrer Ähnlichkeit zur Rosazea auch oft als rosazeaartige Dermatitis bezeichnet und sei deshalb noch hier erwähnt. Sie tritt am häufigsten bei jungen Frauen auf, ist Ursache eines übermäßigen Gebrauches von lokalen Pflegeprodukten und ähnelt klinisch einer milden Rosazea.
Allein das Unterlassen der übermäßigen Pflege mit diversen Cremen und Salben führt gewöhnlich schon zur Abheilung. Bei ausgeprägten Formen kommen lokaltherapeutische Maßnahmen wie bei Rosazea, sowie Antimykotika wie bei Pilzerkrankungen zum Einsatz.
Nebenbei sei noch erwähnt, dass häufiges manipulieren mit den Händen im Gesicht (exogene Kontamination) die Symptomatik ebenso unterhält oder verschlechtert und daher unbedingt zu unterlassen ist.
Durch das neuerdings verpflichtende Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes aus aktuellem Anlass, lässt sich in diesem Zusammenhang bei bestimmten Personen auch ein vermehrtes Auftreten von perioraler Dermatitis beobachten!
Individuelle Beratung
Individuelle Beratung: Wir beraten Sie in unserer Praxis gerne umfangreich über die individuellen Untersuchungs-, und Behandlungsmöglichkeiten. Gerne können sie auch gleich hier einen Termin vereinbaren.
ACNE INVERSA
Was ist Acne inversa (Hidradenitis suppurativa)
Acne inversa zählt trotz des ähnlichen Namens nicht zum Formenkreis der klassischen Akne. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Akne des Jugendalters, tritt die Acne inversa meist erst im Erwachsenenalter in Erscheinung und betrifft Männer häufiger als Frauen. Die genaue Ursache ist bis heute unklar, jedoch kann ein auffällig häufiges Auftreten der Erkrankung bei starken Rauchern und übergewichtigen Menschen beobachtet werden. Zugrunde liegt eine oft gleichzeitige Entzündung von Talgdrüsen und Haarfollikel in den intertriginösen Arealen (Achselhöhlen, Nacken, Leistenregion, Analfalte, äußere Genitale, submammär Region, behaarte Kopfhaut). Hierdurch kommt es zu nodulo-zystischen Entzündungen und Abszessen, welche im weiteren Verlauf durch Vernarbung zur Ausbildung von Fistelgängen führen und dadurch chronische Entzündungsareale entstehen. Letztere können dann meist weder durch lokale noch systemische antibiotische oder antiseptische Therapiemaßnahmen bewältigt werden.
Auch Retinoide welche bei der schweren Akne so effektiv sind zeigen kaum Wirkung. Häufig sind nur noch chirurgische Maßnahmen, wobei die entzündlich vernarbten Areale en bloc reseziert werden, hilfreich. Einen Hoffnungsschimmer stellen, wie auch bei anderen auto-entzündlichen Erkrankungen, die sog. Biologika-Therapien welche mit den TNF-Blockern bereits ihre Zulassung erlang haben.